Imkerverein Burgwedel-Isernhagen e.V.
seit 1938
 

Völkervermehrung

 

Völkervermehrung:
Hier können Sie einen Zucht-Zeitplan als PDF runterladen.

Zucht-Zeitplan.pdf


Eine Wabe ergibt ein Volk:
Unglaublich, wie wenig Brut ausreicht, um ein neues Bienenvolk zu bilden.
Wer im Mai eine Wabe abzweigt, hat im Herbst ein starkes Jungvolk.
Ein Brutbrett reicht. Suchen Sie bis spätestens Mitte Mai eine gut mit Brutzellen bestückte Wabe mit ansitzendenBienen aus dem Muttervolk, und bilden Sie daraus einen Ableger.


Und so funktioniert es:
Wählen Sie eine Brutwabe, die auf jeder Seite zu drei Vierteln mit verdeckelter Arbeiterinnenbrut belegt ist. Außerdem sollte eine handtellergroße Fläche mit Eiern oder jüngsten Larven vorhanden sein, aus denen sich die Bienen eine neue Königin ziehen können. Ist zudem jede Wabenseite mindestens zur Hälfte mit ansitzenden Bienen bedeckt, hat der Ableger sofort ausreichend Personal. Unverzichtbar ist folgende Wabenanordnung: Die Brutwabe direkt an eine Zargenwand hängen, daneben ein Rähmchen mit Mittelwand, dann eine Futterwabe.


Achten Sie auf offene Brut!
Alternativ können Sie auch maximal einen Liter Flüssigfutter direkt hinter der Mittelwand geben. Ein Schied ist überflüssig. Der Ableger wird mindestens zwei Kilometer entfernt vom Muttervolk aufgestellt - sonst kehren die Flugbienen umgehend nach Hause zurück. Sein Flugloch wird mit einem Schaumstoffstreifen verschlossen. Nur ein Schlitz von einer Bienenbreite bleibt dort offen, wo die Brutwabe hängt. Das war’s schon: Jetzt haben Sie vier Wochen Zeit.
Ganz am Rand die Brutwabe, dann eine Mittelwand, danach eine oder zwei Futterwaben. Das Flugloch wird sehr klein gehalten.


Vollendete Tatsachen
Wenn Sie nach 28 Tagen zum Außenstand zurückkehren, sind alle Arbeiterinnen geschlüpft und im Volk aktiv. Die neue Königin ist vom Begattungsflug zurückgekehrt und befindet sich seit etwa einer Woche in Eilage. Ist alles glattgegangen, müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein. Sie zeigt die erfolgreiche Begattung an. Ist der Hochzeitsflug schiefgegangen, hängen Sie das weisellose Völkchen einfach zu einem anderen in dessen Zarge.


Drei Fliegen mit einer Klappe
Nun können Sie loslegen:
Die Königin ist im kleinen Volk leicht zu finden. Sie können sie aufspüren und zeichnen.
Da es noch wenig verdeckelte Brut gibt, ist nun der geeignete Zeitpunkt für eine Varroabehandlung mit 15%iger Milchsäure: drei Sprühstöße auf jede mit Bienen besetzte Wabenseite.
Wenn gewünscht, packen Sie Ihren Ableger ins Auto und bringen ihn zurück an den Heimatstandort. Dazu warten Sie freundlicherweise die Rückkehr der Flugbienen ab (Besuch also auf den Abend legen).


Füttern, erweitern, behandeln:
Im weiteren Verlauf des Bienenjahres halten Sie das Flugloch weiterhin sehr eng. Alle zwei bis drei Wochen geben Sie, wenn nötig, etwas Futter oder hängen neue Futterwaben an den Rand. Sobald die eine Mittelwand ausgebaut ist, hängen Sie eine neue mitten ins Brutnest. So wächst Ihr Völkchen stetig in die Zarge hinein. Im September wird aufgefüttert und gegen Varroa behandelt. Im nächsten Frühjahr überholen solche Völkchen meist sogar große Wirtschaftsvölker. Sie bilden leistungsstarke Völker zur Honiggewinnung – entstanden aus einer einzigen Brutwabe.
Dr. Pia Aumeier